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Home > Mobilität > offensive Fahradpolitik für mehr Gesundheit und Lebensqualität    Recent Changes (RSS 2.0) - OH-Forum
offensive Fahradpolitik für mehr Gesundheit und Lebensqualität
 
Es ist der 5. Mai. Wir erleben den ersten nennenswerten Streik seit vielen Jahrzehnten. Gestreikt wird gegen eine Pensionsreform, von der jeder weiß, sie ist notwendig. Über das "wie" scheiden sich allerdings die Geister. Eine Möglichkeit unserem Alltag wieder mehr Lebensqualität zu verleihen hat sich gezeigt: Die Bevölkerung in Österreich ist bereit, mehr mit dem Fahrrad zu fahren. Leider ist aber in weiten Teilen Österreichs die Infrastruktur für einen höheren Radverkehrsanteil noch nicht gerüstet. Eine VCÖ-Studie zeigt, dass die Krankheitskosten in Österreich um eine Milliarde Euro pro Jahr verringert werden können, wenn jeder 2. kurze Autoweg in Österreich mit dem Rad gefahren wird. Der VCÖ fordert eine offensivere Radverkehrspolitik in Österreich.

In Österreich wird weniger Rad gefahren als in vergleichbaren Ländern wie Deutschland und die Schweiz. Nur 194 Kilometer pro Jahr legt im Durchschnitt eine Person in Österreich für Alltagsfahrten mit dem Rad zurück. In der Schweiz sind es 270 Kilometer, in Deutschland 291 Kilometer! „Seit gestern wissen wir, dass viele in Österreich bereit sind, mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren. Der gestrige „Feldversuch“ zeigte uns auch, dass die Infrastruktur für das Radfahren in weiten Teilen Österreich ungenügend ist“, betont Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.

Bessere Bedingungen für das Radfahren zahlen sich aus, wie eine VCÖ-Untersuchung zeigt. Rund 50 Prozent der mit dem Auto zurückgelegten Fahrten sind kürzer als dreieinhalb Kilometer. Wenn nur jeder 2. dieser kurzen Autowege mit dem Fahrrad zurückgelegt wird, dann sinken die Krankheitskosten in Österreich um eine Milliarde Euro pro Jahr! „Regelmäßiges Radfahren ist sehr gesund und beugt Herz-Kreislauf-Krankheiten vor“, erläutert VCÖ-Experte Rauh. Mehr Radverkehr verringert auch die Staus in den Städten. Die Staukosten würden um 300 Millionen Euro im Jahr sinken.

Der VCÖ fordert innerhalb der Städte eine bessere Integration des Radverkehrs in den Straßenverkehr. „Eine Fahrradpolitik, die fast nur auf Radwege setzt, stößt rasch an ihre Grenzen, wie wir in Wien gestern gesehen haben. Mehr Radstreifen auf der Fahrbahn sind, wie internationale Beispiele zeigen, besser als nur Radwege. Zudem sollte Radfahren gegen die Einbahn vermehrt erlaubt werden“, betont VCÖ-Experte Rauh. Entlang von Freilandstraßen fordert der VCÖ mehr Radwege.

Der VCÖ appelliert zudem an die Unternehmen, mit Mobilitätsmanagement den Anteil der mit dem Fahrrad zur Arbeit fahrenden Personen zu erhöhen. Der diesjährige Mobilitätspreis von VCÖ, ÖBB, bmvit und bmlfuw zeichnet Unternehmen und Gemeinden aus, die erfolgreich Mobilitätsmanagement umgesetzt haben (Infos auf der homepage des Verkehrsclub Österreich).

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Autor: Harald Kviecien; Copyright: One Health Forum; Publiziert von: Harald Kviecien (kviecien)
factID: 120529.1; Publiziert am 07 Mai. 2003 21:52